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FHK-Mitgliederinfo, Woche 11/2020


1. FHK-Kurzinformation: Was bedeutet Corona für die Frauenhausarbeit?
Der Coronavirus (COVID-19) versetzt derzeit ganz Deutschland in Sorge. Das macht auch vor FHK und der Arbeit der Frauenhäuser nicht Halt. Wie empfehlen, sich bereits im Vorfeld mit dem Träger, der Leitung, den Mitarbeiter_innen und den Bewohner_innen des Frauenhauses bezüglich einer mögliche Quarantäne oder Ansteckung im Frauenhaus abzusprechen.
Einen ersten Überblick mit grundlegenden Informationen zum Umgang mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 (COVID-19) insbesondere im Frauenhaus haben wir im Anhang für Sie zusammengestellt.
 
2. Video mit FHK: Warum gibt es nicht genug Plätze in Frauenhäusern?
Jungen Menschen erklären, was die Politik im Bundestag mit ihrem Alltag zu tun hat – das ist das erklärte Ziel des Youtube-Formats represent, einem Gemeinschaftsprojekt von Zeit Online und ARD/ZDF. Zum Jahresanfang war das Team zu Gast bei Frauenhauskoordinierung, um herauszufinden, was hierzulande schief läuft beim Gewaltschutz für Frauen. Entstanden ist ein anschauliches Video, das Sie hier ansehen und gerne über Ihre Online-Kanäle verbreiten können.
 

 
2. FHK-Pressemitteilung zum Frauentag: Frauenschutz ist mehr als Häuser bauen!
Das Bundesinvestitionsprogramm für den Ausbau von Frauenhäusern ist auf dem Weg, die Förderrichtlinien stehen. Darüber freuen wir uns. Pünktlich zum Frauentag haben wir aber noch einmal darauf hingewiesen, dass zum Gewaltschutz mehr gehört, als Frauenhäuser neu- und umzubauen. Den vollständigen Text der Pressemitteilung können Sie auf der FHK-Homepage lesen. Es berichteten u.a. Neues Deutschland, Schwäbische Zeitung, Demo und Evangelisch.de.
 
3. Literaturtipps: Antje Joel und Christina Clemm
Das erleben wir selten: Aktuell haben es gleich zwei lesenswerte Werke über große Verlage auf den Buchmarkt – und in die Presse – geschafft, die sich mit (häuslicher) Gewalt gegen Frauen und ihren gesellschaftlichen Ursachen befassen:
Mit „AktenEinsicht. Geschicht von Frauen und Gewalt“ (Verlag Antje Kunstmann) gewährt uns Christina Clemm Einblick in die gewaltvollen Lebensgeschichten, mit denen sie als Fachanwältin für Straf- und Familienrecht tagtäglich konfrontiert ist. Ihr besonderes Augenmerk gilt dabei der Fortsetzung von Gewalt in den Gerichtssälen der Nation und dem Nachholbedarf, den die deutsche Justiz beim Thema Gewaltschutz für Frauen nach wie vor aufweist. Zu Wort kam die Autorin unter anderem in FAZ, Spiegel und bei der Heinrich-Böll-Stiftung. Leseempfehlung!
Anders der Ansatz von Antje Joel: Jahrelang hat die mehrfach preisgekrönte Journalistin um die Veröffentlichung gekämpft. Nun macht sie in „Prügel. Eine ganz gewöhnliche Geschichte häuslicher Gewalt“ (Rowohlt) die eigenen Gewalterfahrungen aus zwei Ehen zum Ausgangspunkt für die Untersuchung eines strukturellen Problems, das unsere gesamte Gesellschaft prägt: Welche Einstellungen ermöglichen nach wie vor ein solches Ausmaß häuslicher Gewalt? Welche Anzeichen von Gewalt lassen sich weit vor den körperlichen Verletzungen ausmachen? Warum stellen wir betroffenen Frauen die falschen Fragen? Welchen blinden Flecken begegnen betroffene Frauen auf der Suche nach Hilfe oder im Streit um das Umgangsrecht? Diesen und anderen Fragen widmet sich Joel ebenso gesellschaftskritisch wie persönlich. Einen Einblick erhalten Sie u.a. im Gespräch mit dem rbb, bei Deutschlandfunk Kultur oder dem MDR.

 
4. Digitale Gewalt gegen Frauen
Nirgends in Europa sind mehr Menschen durch Angriffe von Stalkerware – also Anwendungen zum Ausspionieren von Nachrichten, Bildmaterial oder Standorten auf Handy & Co. – betroffen als in Deutschland. Einmal mehr richtet sich das vor allem gegen Frauen. Fast immer sind den Übergriffen andere Formen von Gewalt vorausgegangen. Das ergeben die neuen Untersuchungen des Sicherheitsunternehmens Kasperksy. Dies deckt sich (leider...) auch mit den Erkentnissen aus dem Fachgespräch zu Digitaler Gewalt, zu dem uns die Linke Bundestagsfraktion vergangenen Monat eingeladen hatte und das Sie hier im Videomitschnitt nachverfolgen können.
Um künftig sowohl Mitarbeiter_innen als auch Bewohner_innen von Frauenhäusern besser vor den verschiedenen Erscheinungsformen Digitaler Gewalt zu schützen, erarbeiten wir für Sie derzeit eine neue Version unserer Publikation „Datensicherheit im Frauenhaus“ und haben das FHK-Projekt „Schutz vor digitaler Gewalt im Frauenhaus“ auf den Weg gebracht. Erste Informationen zu dem Projekt finden Sie hier.
 
5. Veranstaltungen

  • Workshop: Noch gibt es letzte freie Plätze im Workshop „Die Istanbul-Konvention praktisch nutzen" am 02.April 2020 in Bremen. Im Mittelpunkt des zweiten der vier gemeinsamen Workshops von FHK und bff stehen die Themen Monitoringverfahren (Was heißt das für Frauenhäuser und Fachberatungsstellen?), Berichtsverfahren GREVIO, Umsetzung der Istanbul-Konvention auf Länderebene sowie Best Practice in den Ländern. Die Anmeldung ist noch bis zum 13.März über diese Seite möglich.
  • Fachtag: Am 18.Mai 2020 laden die Frauenrechtsorganisation medica mondiale und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker zur Auseinandersetzung mit der Istanbul-Konvention und ihrer Bedeutung für Hilfeeinrichtungen und Kommunen ein. Zum Save-the-date für den Fachtag in Köln gelangen Sie hier.
  • Fachtag: Gemeinsam richten das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am 20.Mai 2020 das Länderforum „Kinderschutz in Flüchtlingsunterkünften“ in München aus. Die Veranstaltung soll den Austausch zum Kinderschutz in Flüchtlingsunterkünften über Bundeslandgrenzen hinweg befördern und richtet sich u.a. an Gewaltschutzkoordinator_innen und andere interessierte Fachkräfte. Das Programm der Veranstaltung wird voraussichtlich Ende April veröffentlicht.
  • Jubiläum: Seit nunmehr 30 Jahren leistet das Düsseldorfer Mädchenhaus von proMädchen e.V. wichtige Arbeit zur Unterstützung von Mädchen in Krisensituationen. Am 24.Juni 2020 lädt die Einrichtung zur großen Jubiläumsfeier in Düsseldorf – wir gratulieren herzlich!
  • Konferenz: Ob Stalking, Spionage-Apps oder heimliche Videoaufnahmen: immer häufiger spielen sich Gewalt durch (Ex)Partner und sexualisierte Gewalt im digitalen Raum ab. Unter dem Titel „Digital und real. Unterstützung, Beratung und Empowerment bei digitaler Gewalt“ beleuchtet der Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) das Thema am 15.Oktober 2020 aus wissenschaftlicher und praxisnaher Perspektive. Nähere Informationen zum Konferenzprogramm finden sie in Bälde hier.

 
6. Gewalt gegen Frauen in der Presse

  • Im vergangenen November hat die Deutsche Presseagentur öffentlich erklärt, bei der Berichterstattung zu Gewalt gegen Frauen künftig auf verharmlosende und verzerrende Begriffe wie „Beziehungsdrama“ oder „Familientragödie“ verzichten zu wollen – ein wichtiger Schritt. Dass auch 2020 leider noch längst nicht alle deutschen Medien diesem Beispiel folgen und wie sich Zeitungen systematisch im Umgang mit dem Thema unterscheiden, zeigt die jüngste Untersuchung von GenderEqualityMedia.
  • Nur selten wird in Deutschland öffentlich thematisiert, welche gesundheitlichen Folgen (und Kosten) häusliche Gewalt weit über die unmittelbar sichtbaren Verletzungen hinaus nach sich zieht. Untersuchungen aus Großbritannien lassen nun erneut erahnen, wie sehr das Problem unterschätzt wird: Sie ermitteln bei gewaltbetroffenen Frauen eine um 40 Prozent erhöhte Mortalitätsrate durch kardiometabolische Erkrankungen.

In der deutschen Berichterstattung ebenfalls eher ein Randthema, und mit Blick nach Europa dennoch erwähnenswert: Viele Monate laben haben rechte und religiös-konservative Kräfte in der Slowakei gegen die Istanbul-Konvention mobil gemacht (es berichtete u.a. die FAZ), nun haben sie sich politisch durchgesetzt. Das Parlament stimmte Anfang des Monat gegen eine Ratifizierung der IK (nachzulesen beispielsweise hier).

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