1. FHK-Empfehlungen: Corona-Tests im Frauenhaus
Nach wie vor haben Mitarbeitende von Frauenhäusern über die Corona-Imfverordnung (CoronaImpfV) keinen prioritären Zugang zu Schutzimpfungen. Umso wichtiger bleibt die Absicherung, dass Neuzugänge im Frauenhaus nicht mit dem Virus infiziert sind. Quarantänewohnungen stehen jedoch nicht überall zur Verfügung, die Isolation im Zimmer birgt für Frauen und Kinder zusätzliche Belastungen. Unverzüglich nach der Kontaktaufnahme einen Corona-Test durchzuführen, wäre diesen Lösungen daher vorzuziehen. Wie das trotz Hürden bei Finanzierung und Durchführung ermöglicht werden kann, hat FHK-Juristin Fabienne Gretschel in der beigefügten Empfehlung für Sie recherchiert.
Wir weisen indes die Politik weiterhin auf die dringende Notwendigkeit der Impfung von Frauenhausmitarbeiter_innen hin und machen uns für eine entsprechende Änderung der CoronaImpfV stark. Nach unserer Stellungnahme an das Bundesgesundheitsministerium haben wir uns nun in einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Spahn gewandt. Auch die ständige Impfkommission unterstützt unsere Position - wir bleiben dran!
 
2. Portale freie Frauenhausplätze
Die Entwicklung der Webseite freie Frauenhaus-Plätze durch die Zentralie Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser schreitet mit großen Schritten voran. Die ZIF ist mit allen Bundesländern in Kontakt und bereits in einigen Wochen startet die Registrierung. Im Vorfeld werden alle Frauenhäuser weitere Informationen und Erläuterungen erhalten. Um alle auf den gleichen Informationsstand zum Vorhaben zu bringen, finden Sie im Anhang die wichtigsten Informationen zusammengefasst in einem F.A.Q.-Dokument. Wir freuen uns, dass mit diesem Projekt ein wichtiger, trägerübergreifender Schritt im Sinne der gewaltbetroffenen Frauen und ihrer Kinder ermöglicht wird, und hoffen, dass möglichst viele Frauenhäuser sich für eine Teilnahme entscheiden. Für Fragen und Rückmeldungen können Sie sich unter 0621-16853705 oder info(at)zif-frauenhaeuser.REMOVE-THIS.de an die ZIF wenden.
 
3. Befragung: Kinder im Umgangsverfahren
Wie erleben Kinder und Jugendliche die Anhörungen vor Familiengerichten? Dieser Frage geht eine Promotion an der Universität Tübingen nach und ist dafür auf der Suche nach familiengerichterfahrenen Kindern und Jugendlichen ab ca. 10 Jahren. Damit auch die Erfahrungen im Kontext häuslicher Gewalt Berücksichtigung finden, möchten wir Sie zur Verbreitung der beigefügten Information bei geeigneten Adressat_innen ermuntern. Der Information entnehmen Sie auch Genaueres zu Rahmenbedingungen und Ablauf von Untersuchung & Interviews.
 
4. Architekur von Frauenhäusern
In unserer Fachinformation zum Thema „Gewaltfrei leben – sicher wohnen“ (2020) hat Nina Vollbracht, Master-Absolventin an der Berliner Universität der Künste, ihre Untersuchung zur Architektur von Frauenhäusern vorgestellt. Neben ihrer Abschlussarbeit ist daraus außerdem ein an feministischen Prinzipien orientierter Planungsleitfaden für die Architektur von Frauenhäusern entstanden, der auch eigene Entwürfe enthält. Weil wir Ihnen diesen nicht vorenthalten wollen, finden Sie ihn im Anhang dieser Mitgliederinformation.
 
5. Weitere Publikationen

• In seinem aktuellen Evaluationsbericht untersucht das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ die Wirksamkeit seiner Angebote sowie Entwicklungen bei Nutzung & Nachfrage. Ausgewertet wird auch die Lotsenfunktion des Hilfetelefons ins Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen. Den vollständigen Bericht können Sie hier herunterladen.
• Das Global Network of Women's Shelters (GNWS) hat im Verlauf der Pandemie zahlreiche Informationen, Empfehlungen und internationale Best Practices zumUmgang mit COVID19 in der Frauenhausarbeit zusammengestellt, die weiterhin frei verfügbar sind. Unter anderem können Sie auf Empfehlungen für technische Sicherheit, einen Trainingscurriculum zur Beratung auf Distanz und zahlreiche Online-Seminare für das Hilfesystem (alle in englischer Sprache) zugreifen.
• Über 24.500 Menschen aus NRW haben Rückmeldung zu ihrem Sicherheitsempfinden und Gewalterfahrungen, ihrem Anzeigeverhalten und Bekanntheit von Hilfeangeboten gegeben. Die Ergebnisse der Dunkelfeldstudie „Sicherheit und Gewalt in Nordrhein-Westfalen“sind hier abrufbar.
• Mit etwas Verzögerung weisen wir auf zwei (darum nicht minder spannende) Publikationen hin, die der Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (KOK) Ende des letzten Jahres veröffentlicht hat: Sowohl das Policy Paper „Betroffene von Menschenhandel im Asylkontext erkennen“ als auch der Informationsdienst zum Thema „Frauen* als Betroffene von Menschenhandel zum Zweck der Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit in haushaltsnahen Dienstleistungen“ stehen kostenfrei zum Download zur Verfügung.
• Was bedeutet der Umstieg auf digitale Beratung für Qualität und Reichweite von Beratungsarbeit? Die Ergebnisse der Schweizer Pilot-Studie „Does online counselling provide better access to victim services?“ machen sichtbar, dass die neuen Beratungsbedingungen auch Vorteile bergen.

 
6. Veranstaltungen

• Online-Seminar: „Traumasensibler Umgang mit Geflüchteten“ steht im Zentrum eines kostenfreien Online-Seminars, das der Flüchtlingsrat NRW am 24. Februar 2021 anbietet. Näheres zu Inhalt und Anmeldung lesen Sie auf der Seites des Flüchtlingsrates.
• Fachtag: Am 02. März 2021 lädt der Sozialdienst katholischer Frauen Saarbrücken zum hybriden Fachtag „Gewalt gegen Frauen“. Auf dem Programm stehen u.a. neurobiologische Spuren von Gewalt und rassismuskritische Blickwinkel auf Gewalt. Anmeldung und vollständiges Programm sind ab dem 19. Januar hier zugänglich.
• Fortbildung: Auch 2021 bietet Harald Thomé die für Frauenhäuser konzipierte Fortbildung „Wichtiges und Neues aus dem SGB II für Frauenhäuser und begleitende Dienste“ als Online-Seminar an. Nächster Termin ist der 05. März 2021, nähere Informationen erhalten Sie auf dieser Seite. Hier werden Sie auch über Fortbildungen zu angrenzenden SGB-Themen wie drohender Wohnungslosigkeit oder Migrationsberatung informiert.
• Fortbildung: Das Institut Psychologie & Bedrohungsmanagement veranstaltet am 06. und 07. Mai 2021 ein (leider nicht ganz kostengünstiges) zweitägiges Online-Seminar zum Thema „Cyberstalking: Umgang und Fallmanagement“. Interessierte finden weitere Informationen hier.
• Online-Seminar: Mit einem Online-Seminar in drei Modulen informiert die BAG der Kinderschutzzentren Fachkräfte zum Thema „Partnerschaftsgewalt und ihre Auswirkungen auf Kinder“. Angeboten wird die Veranstaltung an verschiedenen Terminen in Frühjahr und Herbst 2021, die Sie neben detaillierten Informationen hier einsehen können.

7. Stellenausschreibung
Die freie Wohlfahrtspflege Bayern sucht ab Februar 2021 eine neue Leitung für die Landesweite Koordinierungsstelle gegen häusliche und sexualisierte Gewalt. Die Stelle (30-40 Stunden/Woche) ist in München angesiedelt und zunächst auf zwei Jahre befristet. Zur vollständigen Ausschreibung gelangen Sie hier.