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Cannabis-Legalisierung endlich auf den Weg bringen

Kommentar zur aktuellen Diskussion um eine Cannabis-Legalisierung

Aus Sicht einer modernen Suchthilfe führt kein Weg an einer Legalisierung von Cannabis vorbei. Allerdings muss bei der laufenden Diskussion immer wieder darauf geachtet werden, was damit überhaupt gemeint ist. Unter anderem in unserem Podcast Freiheit ohne Druck haben wir immer wieder versucht, Licht ins Dunkel zu bringen und zentrale Fragen zu klären.

Durch die öffentlichen Äußerungen aus der Politik und die laufenden Koalitionsverhandlungen im Bund nimmt die Diskussion um eine Legalisierung von Cannabis deutlich anfahrt auf. Wir beschäftigen uns im Therapieverbund Ludwigsmühle bereits seit längerem mit diesem Thema aus Perspektive der professionellen Suchthilfe.

„Aus unserer Sicht können wir die aktuelle Diskussion nur begrüßen“, kommentiert Dr. Dirk Kratz, Geschäftsführer  des Therapieverbundes Ludwigsmühle. „Gerade beim Thema Legalisierung von Cannabis erleben wir aber immer wieder, wie schnell sich die gesellschaftliche Stimmung aufheizt. Deswegen ist es sehr wichtig, nicht aus dem Blick zu verlieren, über was genau gesprochen wird. Leider werden immer wieder viele Aspekte miteinander vermischt.“

Wenn über die Legalisierung von Cannabis gesprochen wird, dann ist meist THC-haltiges Cannabis gemeint. Und genau hier geht die Diskussion bereits los: Wieviel THC sollte Cannabis enthalten? Und wieviel Cannabinol (CBD)? In welcher Form sollte konsumiert werden, um ggfs. schädliche Folgen zu vermeiden („harm reduction“)?

Diese und weitere Fragen können nur begrenzt diskutiert oder fachlich geklärt werden, solange Cannabis als illegal gilt. Nicht zuletzt wird dadurch auch die Entwicklung neuer, moderner Präventionsangebote und schadenvermindernder Suchthilfekonzepte verhindert. Vor allem wenn man betrachtet, dass der Cannabis-Konsum durch die bisherige Kriminalisierung und Strafverfolgung gerade bei Jugendlichen nicht reduziert werden konnte, ist das aber mehr als notwendig.

„Die Suchthilfe in Deutschland muss strukturell modernisiert werden. Dazu gehört auch ein zeitgemäßer Umgang mit psychoaktiven Substanzen auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse. Hinsichtlich Cannabis ist die Datenlage mittlerweile sehr aussagekräftig, weswegen wir aus fachlicher Sicht eine Freigabe von Cannabis für Erwachsene unter kontrollierten Bedingungen bei einer gleichzeitigen Gestaltung des Jugendschutzes nur begrüßen können. Und das schließt sowohl eine medizinische, therapeutische als auch sozialarbeiterische Perspektive ein,“ ergänzt Kratz.

Der Chefarzt des Therapieverbundes Prof. Dr. Derik Hermann hat dies kürzlich in einigen Stellungnahmen für den Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages ausgeführt (hier und hier). Auch Suchtfachverbänden, wie der fdr+ Fachverband für Drogen- und Suchthilfe e.V. haben sich bereits klar für eine regulierte Abgabe positioniert, bei der Jugendschutz möglich ist, z.B. in dieser Stellungnahme.

Weitere Infos finden Sie hier.

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