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Der Verband

5 FRAGEN AN… Gaby Schäfer, neue Vorsitzende des Paritätischen Rheinland-Pfalz | Saarland

1.    Sie waren lange Zeit als Staatssekretärin beruflich in der Politik aktiv. Hat diese persönliche Erfahrung Auswirkung auf Ihre Arbeit als Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes?

Ich war zwanzig Jahre beruflich in der Politik tätig; davon zehn Jahre lang als Staatssekretärin. Mein Herz schlägt schon immer für die Sozialarbeit und Sozialpolitik.

Ich bin sicher, dass es auch in schwierigeren Situationen helfen kann, auch einmal in den Schuhen des anderen gestanden zu haben.
In meiner Zeit in der Landespolitik hatte ich vielfältige Kontakte zu sozialen Organisationen, zu Verbänden und Selbsthilfeorganisationen und deren Mitgliedern wie auch zu engagierten Bürgerinnen und Bürgern.

Gerade die Zusammenarbeit mit den Menschen hat mich sehr bereichert und mir große Freude gemacht.

 

2.    Gibt es etwas, wo Sie den Rat unseres ehemaligen Vorsitzenden Herrn Prof Feth suchen werden?

Professor Reiner Feth war mein Hochschullehrer und ich vertraue ihm sehr. Er hat große Erfahrung als Vorsitzender und er hat viel Herz. Ich würde ihn in jedem Fall dann fragen, wenn es um die Zusammenarbeit bzw. um Konflikte mit KollegInnen geht. Er hat den Verband als (s)eine Familie gesehen und Ihm war der Konsens wichtig: nicht um jeden Preis, aber immer in der großen Linie. Konflikte beizulegen war sein Ziel. Und mehr als einmal ist gerade aus dieser Situation eine besonders enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Vorstand, Mitgliederorganisationen und den MitarbeiterInnen des Paritätischen erwachsen.

 

3.    Frau Schäfer, wenn Sie die Ansprüche und Anforderungen an Menschen, die in dem weiten Arbeitsfeld unserer Mitgliedsorganisationen tätig sind, von heute mit denen vor 25 Jahren vergleichen: Welche ganz neuen Fähigkeiten müssen diese Menschen heute mitbringen?

Im Zeitalter der Informationsgesellschaft und Digitalisierung sind auch die Anforderungen anders als früher. Wir alle müssen lernen, die Vernetzung richtig zu nutzen, selbstverständlich auf der Basis von ethischen Grundsätzen und zum Wohl der Menschen. Auch die sozialen Netzwerke haben großen Einfluss auf die Gesellschaft. Wir müssen verantwortungsvoll und mit Respekt vor dem anderen damit umgehen. Hier trägt auch der Paritätische eine große Verantwortung für die weitere gesellschaftliche Entwicklung.  

 

4.    Worin sehen Sie in der Zukunft die größten Herausforderungen für die Wohlfahrtsverbände?

Die Aufgaben der Wohlfahrtsverbände werden in Zukunft nicht geringer sein, aber auch mit immer neuen Herausforderungen. Wir als Paritätischer sind zuallererst den Menschen verpflichtet:

einmal als Dienstleister für Organisationen, Vereine und Einzelne und zum anderen als parteiischer Anwalt für Solidarität und Verantwortung in unserer Gesellschaft.

Heute gerät das immer noch hochaktuelle Prinzip der Subsidiarität zunehmend unter Druck. Ich habe Verständnis für Kostenkontrolle, aber diese im Grundgesetz verankerte Maxime bedeutet Eigenverantwortung und Selbstbestimmung des Einzelnen und die Nachrangigkeit des Staates.  

Wir müssen dafür aktiv werben und dafür kämpfen. Dies geschieht nicht aus Eigennutz, sondern ich glaube, dass das den Kern unserer föderalen Gesellschaft und unserer sozialen Infrastruktur ausmacht. Wir leisten effiziente, von Wertschätzung und Respekt gegenüber den Menschen getragene Arbeit. Dies muss sich auch in den gesetzlichen Grundlagen und damit verbundenen finanziellen Rahmenbedingungen wiederfinden.

 

5.    Worauf freuen Sie sich bei Ihrer neuen Aufgabe am Meisten?

Ein wenig kann ich das beschreiben mit den Worten “back to the roots“.

Sozialarbeit ist für mich: “Unterstützung geben, wo sie gebraucht wird: immer auf gleicher Augenhöhe und im Grundsatz mit dem Ziel, sich überflüssig zu machen“. Ich bin zwar nicht mehr in meinem Beruf tätig, aber ich kann wieder an der Sozialarbeit schnuppern.

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