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Hotel INNdependence für innovative und kreative Konzepte ausgezeichnet

Zurzeit sind geflüchtete Menschen mit Behinderung im INNdependence untergebracht, während des
Lockdowns 2020 waren es Obdachlose mit Vorerkrankung – das 3-Sterne-superior-Hotel in der Mainzer
Oberstadt fällt immer wieder durch außergewöhnlichen Einsatz für vulnerable Personengruppen auf.
Bereits letztes Jahr wurde das Inklusionshotel deshalb mit dem Rudolf-Freudenberg-Preis in der
Kategorie „Innovative und kreative Konzepte in der Corona-Krise“ ausgezeichnet. Nach mehrmaligem
Verschieben fand am 5. Mai 2022 die offizielle Verleihung statt. Sechs Mitarbeitende des Hotels, die
selbst mit einer Beeinträchtigung leben, waren zusammen mit Geschäftsbereichsleiter Alexander
Tränkmann nach Berlin gereist, um den mit 5.000 Euro dotierten Preis entgegenzunehmen.
Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, und
Karl-Friedrich Ernst, Leiter des Integrationsamtes des Kommunalverbands für Jugend und Soziales
Baden-Württemberg, würdigten in ihren Reden das große Engagement und den Einfallsreichtum des
Unternehmens.


Das Hotel INNdependence ist ein Inklusionsbetrieb der gpe Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen
gGmbH in Mainz, in dem Menschen mit meist psychischer Beeinträchtigung gleichberechtigt im Team
arbeiten. Der Rudolf-Freudenberg-Preis wird von der Rudolf-Freudenberg-Stiftung in Kooperation mit
der bag if (Bundesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen e.V.). Er erinnert an den Sozialpsychiater Dr.
Rudolf Freudenberg, der in der NS-Zeit nach England emigrieren musste und als Wegbereiter für die
arbeitsorientierte Reform der Psychiatrie gilt. Diesem Prinzip fühlt sich auch die gpe verpflichtet. Sie
bietet Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen die unterschiedlichsten Wege in eine
Beschäftigung und ein selbstbestimmtes Leben.


Hintergrund
Rund 30 Obdachlose, die nach Krankenhausaufenthalten oder wegen anderen gesundheitlichen
Einschränkungen zur besonders vulnerablen Personengruppe gehörten, zogen Ende März 2020 im
Hotel ein. So konnten sie ohne die Sorge um den nächsten Schlafplatz zur Ruhe kommen und mit einer
Caritas-Mitarbeiterin Perspektiven für die Zeit nach dem Lockdown entwickeln. Medizinisch wurden sie
vom Mainzer Verein Armut und Gesundheit in Deutschland betreut.

Vom Hotelpersonal wurden dieobdachlosen Menschen respektvoll, wertschätzend und freundlich behandelt –
genau wie andere Gäste.Auch für die Mitarbeitenden des Hotels war das Projekt ein Glücksfall. Das Verbot von
touristischen Reisen hatte den Hotelbetrieb abrupt beendet.
Alle Mitarbeitenden mussten in Kurzarbeit gehen, viele gerieten dadurch in schwerwiegende finanzielle Engpässe. Besonders die Inklusionsmitarbeitenden
litten unter dem Wegfall einer Tagesstruktur, für einige bedeutete es den Verlust ihrer sozialen Kontakte. Alle Beschäftigten waren sofort bereit, sich auf das Projekt einzulassen. Anfängliche Vorurteile und Bedenken – übrigens auf beiden Seiten – stellten sich schnell als unnötig heraus.
 

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