Dialog im Westerwald: Dr. Tanja Machalet (SPD) im Gespräch mit Paritätischen Mitgliedsorganisationen
Am Dienstag, den 22.10.2024, fand ein Treffen zwischen Vertretern der Paritätischen Mitgliedsorganisationen im Westerwaldkreis und der SPD-Bundestagsabgeordneten Frau Dr. Tanja Machalet statt. An dem Termin nahm ebenfalls Frau Regine Schuster, stellv. Geschäftsführerin des Paritätischen Landesverbands Rheinlandpfalz/Saarland, teil.
In einer offenen Diskussionsrunde berichteten die Vertreter der regionalen Sozialunternehmen und Vereine über ihre aktuellen Projekte und beleuchteten die Herausforderungen, denen sie in der Praxis begegnen. Dabei standen Themen wie soziale Gerechtigkeit, der Fachkräftemangel, die Bedeutung des Ehrenamts, die Einsparpläne der Bundesregierung im Sozialsektor und die damit verbundene schwierige Finanzierungslage sowie der auf sich wartende Bürokratieabbau im Mittelpunkt.
Besonders hervorgehoben wurde die Problematik bei den projektfinanzierten Leistungen wie Beratungsstellen und Kinderinterventionsstellen. Diese befristeten Finanzierungszusagen schränken die Organisationen bei ihrer Planung enorm ein.
Alle Anwesenden waren sich einig, dass Investitionen und tragfähige, langfristige Finanzierungskonzepte in der Sozialwirtschaft (z. B. Finanzierung von Selbsthilfegruppen und Kontaktstellen, Beratungsstellen, Frauenhilfe etc.), dafür sorgen, betroffenen Menschen rechtzeitig die entsprechende Hilfe zukommen zu lassen und so dazu beigetragen wird, dass diese Menschen nicht langfristig erkranken, sondern im Idealfall dem Arbeitsmarkt und somit auch der Wirtschaft weiter zur Verfügung stehen und die Sozialausgaben hierdurch nicht an anderer Stelle belastet werden.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Tanja Machalet würdigte die Bedeutung der Sozialunternehmen als zentrale Akteure des gesellschaftlichen Lebens vor Ort. Sie betonte: „Die soziale Arbeit ist unerlässlich, um die großen Herausforderungen unserer Zeit sozial verträglich zu gestalten“.
Im Laufe des Treffens wurden konkrete Vorschläge und Forderungen formuliert, um den aktuellen Herausforderungen begegnen zu können. Dazu gehört unter anderem der Abbau bürokratischer Hürden. Ebenso zählt hierzu auch die Forderung, ein soziales Pflichtjahr einzuführen, um die Gesellschaft wieder mehr für die Notwendigkeit der sozialen Arbeit zu sensibilisieren. Gleichzeitig würde man hierdurch mehr junge Menschen in soziale Berufe bringen.
Die Vertreter der Paritätischen Mitgliedsorganisationen zeigten sich nach dem Treffen hoffnungsvoll. Mario Habrecht, Sprecher der Paritätischen Regionalgruppe und Geschäftsführer der Gemeinnützigen Gesellschaft für Behindertenarbeit, sagte: „Der Dialog mit Frau Dr. Tanja Machalet war äußerst konstruktiv. Es ist ermutigend zu sehen, dass Politiker wie Frau Dr. Machalet das Potenzial und die Notwendigkeit erkennen, welche soziale Unternehmen für die Gesellschaft bieten. Wir hoffen nun, dass solche Gespräche zu konkreten politischen Maßnahmen führen werden.“
Das Treffen markiert den Beginn eines längerfristigen geplanten Dialogs zwischen regionalen Sozialunternehmen, die ihre Interessen in der Paritätischen Regionalgruppe bündeln, und weiteren Mandatsträgern und Entscheidern auf kommunal- und landespolitischer Ebene, um den Austausch fortzusetzen und gemeinsam neue Ideen für eine sozial gerechtere Zukunft zu entwickeln.
Folgende Organisationen nahmen an dem Treffen teil:
Frauen für Frauen e.V.
Paul e. V. – Projekt Arbeit und Lernen
Sozialverband VDK
Lebenshilfe Limburg-Dietz
Verein für Behindertenarbeit
Gemeinnützige Gesellschaft für Behindertenarbeit
Hachenburger Service gGmbH
Westerwälder Kontakt und Informationsstelle für Selbsthilfe – WeKiss
Freiwilligen- und Ehrenamtsagentur Westerwald – FEE Hachenburg
Betreuungsverein Westerwald e. V.
Stellv. Landesgeschäftsführung Paritätischer Wohlfahrtsverband Rheinland-Pfalz/Saarland