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Der Verband

Zweiter Armuts- und Reichtumsbericht für das Saarland | Paritätischer warnt vor höchster Verschuldung aller Flächenbundesländer und doppelt so hoher Pro-Kopf-Verschuldung wie im Bundesdurchschnitt

Mit der Veröffentlichung des zweiten Armuts- und Reichtumsbericht des saarländischen
Sozialministeriums am Dienstag wurde leider nur noch einmal bestätigt, wovor wir als Paritätischer
Wohlfahrtsverband schon seit langer Zeit warnen - Armut, nicht nur in diesem Bundesland, verfestigt
sich stetig:


• Das Einkommensarmutsrisiko ist im Saarland signifikant höher als Bundesdurchschnitt und
gegenüber 2013 sogar gestiegen. Besonders armutsgefährdet sind geringqualifizierte
Personen, Personen mit Migrationshintergrund und Alleinerziehende, sowie Familien mit
drei oder mehr Kindern.


• Fast jede/r 10. Saarländer*in ist sowohl nahezu einkommensarm als auch vermögensarm,
das sind mehr als 100.000 Menschen im Saarland.


• Hinzu kommt: das Saarland hat die höchste Verschuldung aller Flächenbundesländer; die
Pro-Kopf-Verschuldung ist doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt.


• Kinder und Jugendliche sind besonders betroffen – Familienarmut heißt immer auch
Kinderarmut


Wir bedauern, dass der Bericht sich auf Daten vor Corona bezieht. Corona hat die Armutsrate
gefährdeter Personengruppen im Saarland deutlich verstärkt, die Auswirkungen des Ukrainekriegs
verstärken diese negative Entwicklung weiter.

Erfreulich ist, dass durch eine gezielte Arbeitsmarktpolitik die Langzeitarbeitslosigkeit im Saarland
zurückgegangen ist, aber die Arbeitslosenrate wird sich deutlich durch das Wegbrechen wichtiger
Arbeitgeber im Saarland verstärken. Der Paritätische begrüßt, dass Minister Dr. Magnus Jung den
dritten Armuts- und Reichtumsbericht bereits 2024 vorlegen möchte, um noch in derselben
Legislaturperiode reagieren zu können.

Der Paritätische unterstützt die politische Schwerpunktsetzung einer quartiersbezogenen
Armutsbekämpfung – das geht nur unter Einbezug der Gemeinwesenarbeit in den Sozialräumen.
„Insgesamt bestätigt der Bericht, was wir als Wohlfahrtsverbände schon wissen: die Schere zwischen
Arm und Reich driftet immer weiter auseinander und besonders das Thema Energieversorgung
bereitet uns jetzt schon größte Sorgen. Die Energieversorgung der saarländischen Bevölkerung muss
sichergestellt sein, ebenso die Versorgung in den sozialen Unterstützungssystemen der Wohlfahrt.

Wir begrüßen es daher sehr, dass der neue Minister dem Thema Armut einen großen Stellenwert in
seiner Arbeit einräumt und möchten ausdrücklich unsere Bereitschaft bekunden, an der Bekämpfung
von Armut mitzuwirken.“, sagt Michael Hamm, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Rheinland-
Pfalz | Saarland.

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